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Liebes Tagebuch!

Nach nunmehr 2 Monaten hier in Nashua muss ich sagen, dass es mir hier immer besser gefaellt und das Heimweh fast verflogen ist. Manchmal wenn ich einige E-mails lese oder Fotos sehe, muss ich immer noch an zu Hause denken, aber ansonsten versuche ich es zu unterdruecken.

Aber lasst uns erstmal ueber die Sachen reden, die ich in den letzten Tagen erlebt habe. Nach meinem letzten Tagebuch am Mittwoch hatte ich wie gesagt vorerst ein verlaengertes Wochenende, vier Tage frei, die mir keiner nehmen konnte. Meine Gasteltern sind zu dieser Zeit, genauer gesagt am Mittwoch um 23:30 Uhr Grosseltern geworden und mussten natuerlich unbedingt ihr neues Enkelkind besichtigen.

Zbynek und ich sollten dementsprechend zu Hause bleiben, damit die Kosten nich allzu gross wurden, aber denkste. Natuerlich mussten wir irgendwas besonderes machen, in dem Falle wurden wir von Vronie's Gasteltern gefragt, ob wir nicht Lust haetten mit ihnen zum Yellowstone National Park zu fahren. Natuerlich kann man bei so einem Angebot nicht "Nein!" sagen, folglich starteten wir unsere am Donnerstag morgen um 9 Uhr was fuer einige viel zu frueh war, sodass die ersten 2 Stunden im Auto relativ angenehm waren. Das schlimmste kam aber noch, denn was ich noch nicht erwaehnt habe, ist wirklich wie das Armageddon. Denn Guttenbergs haben neben Vronie noch drei andere Kinder, alle weiblich, alle unter zwoelf. In den folgenden Stunden lernte ich also das ich mit meiner Schwester nichtmal so hart gestraft bin. Denn waehrend der ganzen Fahrt sass ich neben der mittleren Tochter Karlee, und die konnte fuer sechs Stunden am Stueck ihr Mundwerk nicht halten, sodass jeder auf der Rueckbank am Ende der Fahrt ziemlich endfertig war, sogar Vronie, die das ja eigentlich gewoehnt ist.

Aber dennoch hat sich die Hinnahme dieser Qualen gelohnt, denn wir sollten ein Hotel haben, dass nicht nur einen Pool, sondern auch eine Wasserrutsche besass - Freude.

Der einzige Haken an der Sache war eigentlich nur, dass wir nur ein Zimmer fuer acht Personen hatten, da das Hotel verschwitzt hatte mehr zu reservieren. Aber wir hatten einen Pool, was ja eigentlich die Hauptsache ist, oder?

Das einzige Glueck, das wir hatten, war, dass Dave Guttenbergs zwei Geschwister in Bozeman, der ersten Station auf unserer Reise, hatte, bei denen wir den ersten Abend Dinner hatten und ausserdem Karlee und Alexa beherbegen konnten. An diesem Abend kamen wir relativ spaet zurueck ins Hotel, obwohl wir am anderen Morgen wieder frueh raus mussten, damit wir so viel wie nur moeglich von Yellowstone-Park sehen konnten.

Da wir so frueh starteten, sahen wir dann auch schon direkt nach dem Eintritt in den Park die erste Gruppe von Elchen, die am Strassenrand rasteten. Eigentlich sollte man nicht zu Nahe an sie heran gehen, und sie zeigten uns auch direkt warum. als die ersten maennlichen Elche auf uns zugerannt kamen, um uns mal gehoerig Ehrfurcht zu lehren. Doch natuerlich liessen wir uns davon nicht abschrecken. Dave, Zbynek und ich schlichen uns bis auf ca. 10 Meter an einen der riesigen Elche heran und machten ein paar 1A Schnappschuesse.

Nach diesem Erlebnis passierte erstmal bis zum Mittagessen nichts mehr, nach diesem fuhren wir dann weiter um einige der Geysire im Park zu sehen. Nach einer ganzen Geysirlandschaft kamen wir zum Old Faithful, einem Geysir der so ziemlich die groesste Attraktion im Park ist. Dieser brach auch jede 90 Minuten mal aus, und natuerlich warteten wir bis er explodierte. Nach diesem Ereignis wollten wir urspruenglich nicht mehr weiterfahren und im Old Faithful Inn bleiben, das einzige Problem hier war, dass das Hotel momentan wegen Umbauarbeiten geschlossen war, also fuhren wir weiter, und sahen noch einen Bueffel der mitten auf der Strasse stand, und von dem wir ein super Foto machten, sowie ein paar riesige Wasserfaelle. Dann wurde es auch schon langsam dunkel und wir beschlossen ein Hotel zu suchen. Wir fanden dann auch eins in Gardiner, in dem wir dann erstmal 'All you can eat BBQ Ribs' hatten, bevor wir dann eine ganze Gruppe von amerikanischen und deutschen Austauschschuelern trafen. Sie nahmen an einem 1-monatigen Programm teil, in dem sie fuer ein paar Wochen das amerikanische Schulsystem und die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten zu sehen bekamen. Im Gegenzug sollten dann einige Amerikaner naechstes Jahr nach Deutschland kommen. Das lustigste an der ganzen Sache war, dass es eine ganze Schulklasse aus Bergisch-Gladbach war. Wir unterhielten bis spaet in die Nacht mit ihnen, tauschten Erfahrungen und Erlebnisse aus.

Am anderen Morgen standen wir zum wiederholten Male frueh auf, doch diesmal nicht um weiter zu fahren, sondern um einen Ort aufzusuchen, den wir schon lange hinter uns gelassen hatten. Wir fuhren zum Gardiner River, einem Fluss der an einer bestimmten Stelle auf einige warme Quellen trifft, und so einen Whirlpool-Effekt erzeugt. Dort gingen wir dann auch schwimmen, was wohl das coolste Erlebnis des Wochenendes war. Danach fuhren wir dann aber auch los, nach einigen Souvenir-Einkaeufen ging es ueber Billings in Richtung "Heimat". In Billings machten wir nochmal kurz halt, um einige Einkaeufe zu erledigen, doch am Samstag abend gegen 21 Uhr kamen wir am Haus der Guttenbergs an, wo wir dann die letzte Nacht blieben, da Laura und Roger noch in Rapid City waren.

Nach der Kirche wurden wir aber dann nach Hause gebracht, wo unsere Gasteltern dann auch schon um 16 Uhr, hoechst erfreut ueber das neue Familienmitglied, ankamen.

Nach einem so langen Wochenende fiel es uns schwer am Montag wieder in die Schule zu gehen, obwohl es eigentlich eine entspannende Woche werden sollte, und diese Entspannung began schon am Montag. Wir hatten nur 5 regulaere Stunden, da wir nach dem Mittagessen an Stelle von Schule ein Theaterspiel ansahen, dem dann auch eine kleine Arbeitsgruppe folgte, mit der wir dann einige Schauspieluebungen machten, was dementsprechend lustig war.

Am Dienstag war dann der grosse, boese PSAT-Test angesagt, ein Eignungstest, der uns allen zeigen sollte, wo unsere Schwaechen und Staerken liegen. Die ganzen Austauschschueler konnten natuerlich schon von vorne herein sagen, dass das nichts wird, da nur die Haelfte des ganzen Testes ueber Mathematik ging. Die andere Haelfte war dann mehr Sprache und kreatives Schreiben, bei dem Zbynek und ich dann auch voll versemmelten. Das einzig nuetzliche an dem Test war, dass wir doch tatsaechlich 4 Schulstunden befreit wurden, super, oder? Ich auf jeden Fall hoffe, dass ich bald meine ganzes Credits zusammen habe, damit ich nicht schon wieder 4 Stunden gelangweilt darum sitzen muss. Der restliche Tag war dann wieder angenehm!

Mittwoch, wiederum ein Tag, an dem wir einige Wahlplakate abgeben mussten, die dann auch in der Schule aufgehaengt wurden. Man merkt mittlerweile, dass die Wahl naeherrueckt, denn die ganzen Kandidaten werden immer hitziger und wollen die anderen mit allen Mittel untergraben. In zwei Wochen ist es aber erst soweit, der Showdown in der Sporthalle und die grosse Wahl, wer wird Praesident?

Nachmittags widmete ich mich dann aber einem ganz anderen Thema, der Wissenschaft.
Ende November, knapp bevor Thanksgiving, ist eine Science-Olympiade, an der ich mit Andrew teilnehme. Die Olympiade findet in Bozeman statt und man kann von verschiedenen Themen waehlen, welches man ausgestalten moechte. Wir sind Maenner, und mussten natuerlich irgendwas nehmen, das mit zerstoeren zu tun hat, kein Problem: "Strom the Castle"!

Die Aufgabe hier ist es eine mittelalterliche Waffe zu bauen mit der wir mehrere Male ein Ziel treffen koennen, wir beide waehlten ein Trebuchet, so etwas wie ein Katapult, nur das es nicht mit Kraft, sondern mit Schwung die Wirkung des Angriffes erzeugt. Das Bauen war allerdings nicht das Problem, damit waren wir schon am Mittwoch Abend fertig, das schwierigste aber eigentlich auch lustigste der ganzen Angelegenheit folgte dann in den naechsten Tagen -
das Testen!

Am Abend wurden wir dann von Whitney und Blair abgeholt und mit zur Jugendgruppe in Glasgow genommen, wo wir mit Kent, der so motiviert zur Tat schritt, Pictionary spielten und Kuchen assen.

Nach diesem entspannenden Mittwoch war es dann natuerlich schwer keinen coolen Donnerstag zu haben, und so war es auch, totale Entspannung, nichts stand an, kein Test, keine ellenlangen Hausaufgaben, man konnte einfach mal nur so das Baseballspiel New York Yankees gegen Florida Marlins geniessen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist das Spiel ausgeglichen gewesen, jedes Team hatte bis jetzt 2 von 4 Siegen verbuchen koennen und heute sollte sich dann entscheiden wer die bessere Ausgangsposition fuer den Samstagabend haben sollte, an dem sich dann entscheiden koennte, wer die World Series gewinnt. Die Marlins gewannen dann auch im 12.Inning, perfekt, fuer Freitag, vor allen Dingen wenn dein Government Lehrer der wohl groesste Yankees Fan ist, den es gibt, und er dich bis jetzt immer damit geaergert hat, dass du fuer die Boston Red Sox warst, die von den Yankees in der letzten Runde rausgekickt worden sind (an dieser Stelle muss ich sagen, dass ich die Yankees irgendwie besser finde).

Also perfekte Vorraussetzungen fuer einen guten Freitag, an dem wir dann auch schon wieder mal seit langer Zeit morgens zum Basketballspielen in die Sporthalle gingen, ich werde darin immer besser, sagt sogar Zbynek, und der muss es ja wissen. Im wieteren Verlauf des Tages machten wir nichts besonderes ausser eine kleine Massendemonstration fuer Government, was eigentlich ganz lustig war (ich hatte ein Brueller-Thema: ich habe ein Bild von Oetzi auf ein Poster geklebt und drunergeschrieben: Organisation fuer den Kampf fuer die Rechte von Demonstranten, die auf Hungerstreik gingen und vergessen wurden, Astrein, oder?).

Die restliche Schule war wie immer, aber die Ruhe kommt ja vor dem Sturm!

Der Freitag Abend sah es dann so aus, dass wir mit Mr.Garsjo, unserem Basketball Coach nach Hinsdale fuhren, wo wir uns die Junior High Basketball Spiele ansahen und nachher noch zur Bowlingbahn fuhren.

Am Freitag morgen kam dann der erste ueberraschende Anruf aus deutschen Landen, der mich aber sehr gefreut hat, kann auch gerne wiederholt werden.

Nach dem Telefonat fuhren wir dann zu eiem kleinen Basar im Nashua Civic Center, wo es einfach geilen Kuchen gab. Und am Nachmittag ging es dann zuerst nach Glasgow mal neuen Cash abholen, und dann zum Footballspiel. Das Spiel war aber eher enttaeuschend, nach nunmehr sieben Siegen in Folge, folgte die erste Niederlage und das natuerlich gerade in den Playoffs, wo es nach einer Niederlage kein zurueck mehr gibt. Nach einer tollen Saison sind die Scotties also ausgeschieden.

Am Abend mussten wir dann wieder Concessions machen, um Punkte zu sammeln fuer FCCLA, denn je mehr Punkte, desto groesser die Wahrschenlichkeit nach Billings zu gehen, wo sich alle FCCLA gruppen aus ganz Montana treffen (zur Info: 80% der Leute in FCCLA sind Maedels).

Das waren also meine letzten Tage, ziemlich ruhig, eigentlich, doch wie gesagt folgt nun der Sturm, heute am Sonntag muss ich eine geschriebene Rede fuer Government vorbereiten, die 100 Punkte bringt und das Quarter endet ja am Dienstag. Im weiteren muessen wir wiederum einige Wahlplakate einhaendigen, und zwar am Mittwoch. Und dann haben wir noch einiges fuer FCCLA zu tuen, am Montag muessen wir die Aula fuer District FCCLA dekorieren und wir muessen Trick or Treating fuer einen guten Zweck machen. Und am Mittwoch ist dann das grosse Knowledge Quest, fuer das wir eigentlich schon seit 2 Wochen lernen sollten, es aber dummerweise noch nicht gemacht haben. Also geile Woche, hoffen wir nur, das die bald um ist, und wir Halloween haben!

Bis später, Tobi

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