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Liebes Tagebuch, Klappe die, Vierte!

Glaub ich zumindest, denn ich habe eigentlich total den Ueberblick ueber die letzten Wochen verloren, und eigentlich schreibe ich das hier nur, weil Ozzy mich wieder dran erinnert, mich mit meinem Lageplan auseinanderzusetzen, damit auch jeder weiss, wie es mir hier ergeht!

Also fangen wir mal an, ich habe ja nun schon seit ca. 3 Wochen nicht mehr geschrieben.

Am Mittwoch, den 24.September, habe ich mein Date fuer den Prom gefunden, ihr Name ist Andrea Hoyer und sie hat spontan ja gesagt, obwohl der Prom ja eigentlich noch bis Ende Maerz zu warten hat! Und ja sie ist heiss, die Photos, die ich bald auf meine Homepage stellen werde, werden es auch amtlich beweisen.

Bis zum Freitag, dem 26.September, ist auch dann nichts besonderes mehr passiert, doch an diesem besagten Freitag war dann die Homecoming Parade in Glasgow, und dieser Tag sollte historisch sein! Wir wurden schon vor dem Mittagessen entlassen, damit wir an der Parade teilnehmen konnten. Das war aber auch wirklich auch nur ein geringes Uebel, da es eigentlich wie Karneval war. Verschiedene Personen, Institutionen oder Geschaefte hatten Wagen dekoriert und die Schueler konnten ihren Teil dazu tun, indem sie Suessigkeiten und andere Sachen an die Zuschauer verteilten!

Die Parade an sich war aber nicht das Interessante an der Sache, denn das wirkliche Highlight war das Footballspiel am Abend! Das Spiel war nicht wirklich der Hoehepunkt, dafuer aber das, was der eigentliche Sinn dieser Veranstaltungen ist: zwischenmenschliche Kontakte!

Die Sache war naemlich die, an jenem besagten Morgen hatte uns der Ansager der Glasgow High School in seinen Announcement als die neuen Austauschschueler erwaehnt, woraufhin alle Maedchen aus Glasgow darauf brannten uns kennenzulernen. An diesem haben ich und Zbynek gut 30 oder mehr Maedels kennengelernt, einer der Vorteile des Austauschschueler-
lebens hier in den USA!

Am folgenden Wochenende waren wieder Volleyballspiele angesagt, auch in Glasgow, zu denen wir dann spontan eingeladen wurden. Spannend war es mal wieder nicht, aber um Leute zu treffen allemal gut genug! Das weitere Wochenende verlief relativ ruhig, da wir Hausaufgaben zu machen hatten, und am Sonntag auch einige von Roger‘s Verwandten aus Alaska kamen, und dann auch den ganzen Sonntag bei uns blieben! Die waren aber ehrlich gesagt mal eine angenehme Abwechslung zum Alltagstrott, ausserdem konnten sie uns mit unseren Government-Hausaufgaben helfen.

Die naechste Woche verlief schulisch gesehen so ruhig wie nie, die sogenannte Ruhe for dem Sturm, denn naechste Woche sollte es faustdick kommen, dazu aber spaeter!

In der Woche hatten wir eigentlich nur 2 besondere Ereignisse, das erste war das Aussuchen von Senior Klassenringen, Roben, Ketten und dem ganzen anderen Krimskrams, den man fuer die Graduation braucht. Und das zweite war die Ernuechterung direkt nach dem ersten Ereignis. Als der Guidance Counselor uns naemlich bei dem Klassentreffen sah, fragte sie uns erstmal, was wir denn hier machen, wir seien doch ueberhaupt keine Seniors. Das schockte uns vorerst wenig, so unter dem Motto, wir kennen unsere Rechte. Doch sie belehrte uns eines besseren, wir hatten tatsaechlich zu wenig Credits! Genau 2! Doch dank meiner kooperativen Schule legte sich mein Aerger ueber all die Credits schon nach wenigen Tagen, als ich meine Eltern anrief, und die nach einer Woche wussten, dass meine alte Schule schon einige Credits fuer mich gefunden hatte. Damit war das Problem vom Tisch.

Ein anderes leicht ungewoehnlich Szenario bot sich mir am Donnerstag, uns wurden Mappen in die Hand gedrueckt, die besagten, das wir Magazine verkaufen sollten. Der Sinn, Geld fuer den Prom sammeln, was eigentlich nur fuer die Juniors ist, die wir aber zu diesem Zeitpunkt noch waren. Also machten Zbynek und ich uns auf den Weg am Wochenende, um Magazine zu verkaufen. Insgesamt haben wir bis jetzt 400$ gemacht.

Das Wochenende war aber ansonsten gar nicht so entspannend, wie wir dachten, denn wie schon erwaehnt kam der Sturm. 16 Seiten Government Hausaufgaben und vier Tests in den naechsten 2 Tagen. Das Wochenende war so gut wie gelaufen, weil wir nebenbei noch Stichpunkte fuer den Government-Test tippen sollten, die sich dann auf 9 Seiten summierten!

Doch zum Glueck lohnte sich das ganze lernen etwas, denn nach diesem Wochenende konnte gar nichts mehr schief gehen, und so sollte es auch sein. Der Mathetest ergab ein B (2), das war jedoch der einige Test am Montag! Am Dienstag kam es dann knueppelhart, ein Englischtest, ein Government-Examen und Chemie-Examen! Na dann, Prost Mahlzeit! In Deutschland ist es nicht mal erlaubt, 2 Arbeiten in einer Woche zu schreiben, und hier schreiben sie gleich 3 an einem Tag! Doch das Resultat war wider erwarten relativ gut: Government Test B (2), insgesamt Note fuer Government A (92%); Chemie B+ (2+) und Englisch Test A (97%).

Nach diesem Dienstag konnte es nur noch besser kommen, und schon der Nachmittag war wesentlich positiver ausgelegt. Nachdem wir unsere Schulzeitung PorQ-Times endlich fertig bekommen hatten, musste sie nur noch gedruckt und die verschiedenen Exemplare gefaltet und mit Adressen versehen werden. Diese Aufgabe erledigte ich mit meinem Journalism Lehrer Mr.Bertrand! Mittlerweile muesste die Zeitung sogar schon bei allen angekommen sein, ich hoffe, sie wird rumgezeigt!

Am Mittwoch war Schule dann wieder entspannend, und der Abend war sogar noch besser. Zbynek und ich fuhren mit den Nachbarsmaedchen Whitney und Blair Borgen nach Glasgow, zu einem Kirchjugendtreffen. Jetzt werden einige sagen, geile Idee, kann ich ja gleich in einem Kartoffelsack ums Haus huepfen, macht ungefaehr genauso viel Spass. Aber denkste, die Durchschnittsquote, dass die da beten oder aus der Bibel lesen, liegt bei 2%, ansonsten machen die da nur geile Ausfluege wie Skifahren oder Reiten gehen, was dann am Mittwoch Abend angesagt war. Da ich tatsaechlich schon mal auf dem Ruecken eines Huftieres gesessen habe, war es natuerlich ein leichtes fuer mich. Howdie, Brueder!

Ok, vielleicht war es nicht ganz so leicht, auf alle Faelle hatte ich meinen Spass, und das ist ja die Hauptsache, oder? Uebrigens habe ich mal wieder neue Leute kennengelernt, was hier ziemlich oft passieren sollte, damit man sich nicht zu sehr auf jemanden fokusiert.

Am Donnerstag bin ich dann nach der Schule mit Andrew wieder Magazine verkaufen gegangen, in Wyotta. Das war nicht mal ein Dorf, sondern eine Ansammlung von Haeusern, die aber immer mindestens 500m voneinander entfernt waren!

Am Abend ging ich dann zu einem Infotreffen der "Montana State University" in Billings, um mich ueber die Universitaet und ihre Moeglichkeiten fuer auslaendische Schueler zu informieren. Das es dort Pizza fuer lau gab, war nur ein Bonus, wirklich!?

Am Freitag war dann wieder ein Footballspiel, was aber wieder nur eine Gelegenheit war, um Leute zu treffen. Denn meistens sieht es so aus, dass die Glasgow Scotties alle wegputzen und das Spiel nach 2 Touchdowns zu Ende ist!

An diesem Freitag traf ich auch Keif, ein moeglicher Drummer fuer meine moegliche Band in Nashua, aber das steht noch in den Sternen, denn erstmal muss meine Gitarre ja hier ankommen!

Am Samstag half ich Laura morgens in der Schule, wir liessen Zbynek schlafen, da er meistens laenger schlaeft, sofern es ihm moeglich ist und wir schon um 9 Uhr das Haus verliessen. Als wir um 12:30 Uhr wiederkamen schlief er immer noch. Da niemand in sein Zimmer gesehen hatte, glaubte Laura sogar er waere ausgebuechst und nicht mehr wiedergekommen!

Nachmittags waren dann wieder Concessions angesagt, die wir dann aber auch konstant von 4:30 Uhr bis 8:00 Uhr abends durchzogen, und somit reichlich Punkte fuer FCCLA sammelten (was das genau ist, kann ich euch erklaeren, nachdem ich mir die Unterlagen durchgelesen habe, was noch etwas dauern koennte; bis dahin, seid hiermit zufrieden: es macht Spass und es schlaegt Zeit tot).

Am Sonntag war dann wieder grosser Arbeitstag angesagt, wir putzten durch das ganze Haus, wuschen, saugten, und was eben sonst noch so dazu gehoert. Desweiteren mussten wir uns ein weiteres Mal fuer den Montag vorbereiten, und fuer was: klar, fuer Government! Und zwar fuer ein Event, dass ich hier noch gar nicht erwaehnt habe: die 12.Elections in Nashua! Das sagt erstmal niemanden was, zur Beruhigung, ich habe es auch erst kapiert, als ich den Zetteln in der Hand hielt, der besagte, dass ich einige Reden vor der Klasse, der Schule und ganz Nashua halten sollte und Wahlplakate erstellen sollte. Kurz gesagt, alle Schueler der Government-Klasse wurden in drei Parteien aufgeteilt, von denen jede einen Namen und ein Symbol sowie politische Sichten und Ziele haben sollte! Und natuerlich durften Kandidaten fuer den Wahlkampf in den verschiedenen Kategorien auch nicht fehlen: US Praesident, UN Sekretaer, Valley County Sheriff, Supreme Court Richter oder Mitglied der Schulpflegschaft der High School! Ich haette alles sein koennen, doch ich bewarb selbstverstaendlich fuer den Posten als Praesident. Und nun sass ich also da den ganzen Sonntag und ueberlegte mir eine gute Rede, die mir nicht das Blut in den Kopf schiessen wuerde. Und was ich an diesem Sonntag fabrizierte, war wie Magie. Jedenfalls fuer meine Umstaende. Jeder, der mich kennt, weiss ja, dass ich sobald ich irgendwas vor einem grossen Publikum machen muss total nervoes werde und mich verhasple! Doch am Montag war alles total anders, ich ging nach vorne, und hielt eine Rede, die alle den ganzen Tag beeindrucken sollte, und die sich wie ein Lauffeuer ueber die ganze Schule verbreitete. Ich konnte sogar meine Mtbewerber hinter mir lassen, und einer von denen wurde letztes Jahr zur lautesten Person der ganzen Schule gewaehlt. Doch auch seine Rede konnte meiner nichts entgegensetzen. Ich hatte urploetzlich soviel Selbstbewusstsein, dass ich 20 von 20 moeglichen Punkten von meinem Lehrer bekam. Der erste Schritt fuer den deutschen Austauschschueler zur Wahl zum symbolischen Praesidenten der USA war getan. Von nun an war ich ein ernster Gegner, und der eigentliche Popularitaetswettkampf war offen!

Am Dienstag mussten wir dann Wahlplakate produzieren, um sie in der geamten Schule aufzuhaengen. Unser Name ist nun uebrigens AIM, Americans In Motion!

Morgen ist Mittwoch, der letzte Tag dieser Schulwoche, da wir an diesem Wochenende MEA haben werden, was auch immer, das ist. Aber wen interessiert es, hauptsache wir kriegen 2 Tage laenger schulfrei. Und wir werden sie weise nutzen, da wir zum Yellowstone National Park fahren, mit Guttenbergs, den Gasteltern von Vronie. Die haben uns naemlich am Sonntag, an dem ja auch noch Vronie‘s Gaburtstagparty (Swimming Pool und Kuchen, halbnackte Maedels und Essen, was gibt es besseres) war, gefragt, ob wir nicht auch mit ihnen dahin fahren wollten. Und da Wagners ja sowieso nach Rapid City fahren, um Jeannette und ihr Baby zu besuchen, dass hoffentlich bald kommt, entschieden wir uns spontan fuer, ja!

Also, ich wette wir werden ein geiles Wochenende haben mit viel Spass und neuen Erlebnissen.

Bis zum naechsten Mal,

Tobi

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